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Beatrice Vierneisel Kunst, Kultur, Kulturpolitik

Verwandtschaft

Friedrich Victor (Fritz) von Friedlaender-Fuld

30. August 1858 Gleiwitz, Oberschlesien – 16. Juli 1917 Gut Lanke b. Bernau/Brandenburg

Mit seiner unternehmerischen Leistung und dem daraus erwachsenen Vermögen erreichte er Besitz und Titel, wie sie im Deutschen Reich der Kaiserzeit nach der Staatsgründung 1871 möglich und erstrebt waren. Wie sein Neffe Robert Friedlaender-Prechtl sah er sich als Jude assimiliert. Er trat 1896 aus der Jüdischen Gemeinde aus und wurde evangelisch. 1906 erhielt er den preußischen Adelstitel, war Kgl. Geh. Kommerzienrat und Mitglied des preußischen Herrenhauses; in Schlesien besaß er mehrere Güter.

 

Foto Fritz Friedlaender, London um 1900

Fritz Friedlaender um 1900

Fritz Friedlaender gilt als einer der Begründer der oberschlesischen Bergwerk-Industrie in Oberschlesien. Er begann in der Kohlegroßhandlung seines Vaters Emanuel und stieg in die industrielle Produktion von Koks und Kohle-Nebenprodukten ein. Er war Vorstand und Vorsitzender im Aufsichtsrat der Oberschlesischen Kokswerke und Chemische Fabriken AG (Kokswerke bzw. Oberkoks); zahlreiche Firmenbeteiligungen wuchsen, wie in der rheinischen Bergwerksindustrie im Westen Deutschlands, zur Montanindustrie zusammen, in deren Aufsichtsräten er Mitglied war. Ende der 1880er Jahre verlegte Fritz Friedlaender die Firmenzentrale nach Berlin mit Sitz Unter den Linden 8 und wohnte nach seiner Heirat in der Voßstraße 33. 1894 pachtete er das nahe Gut Lanke bei Bernau in Brandenburg aus dem Besitz des Grafen Redern und im Jahr darauf erwarb er am Pariser Platz das Grundstück Nr. 6 und teilte es. Nach dem Abriss einer Hälfte des vorhandenen Gebäudes von Friedrich August Stüler liess er sich 1895-1896 ein Stadtpalais durch den Berliner Geheimen Hofarchitekten Ernst von Ihne errichten, wo die Familie Nachbar der Französischen Botschaft wurde.

Palais Friedlaender, Pariser Platz 5a,
erbaut von Ernst von Ihne, 1895-1896

Gut Lanke bei Bernau,
Brandenburg

Jagdschloss in Groß-Gorschuetz,
Landkreis Ratibor (heute Racibórz)

Wappen
von Friedlaender-Fuld

Nach einer Aufstellung von 1913 besaß Fritz von Friedlaender-Fuld unter den Berlinern das – nach dem Kaiser – größte Vermögen: 46 Millionen Mark. Er wurde zu den „Kaiser-Juden“ gezählt, die vor allem die kriegerischen Unternehmungen des Reiches finanzieren halfen, allerdings nicht vor dem herrschenden Antisemitismus geschützt waren. So verbreitete die Baronin Spitzemberg, der neue Adels-Kollege hätte seinen Titel für 1 Million gekauft, was allerdings für einen Titelerwerb nicht unüblich war. Süffisant bemerkte sie in dieser Zeit:
An Hollmann hat S.M. bekanntlich einen Affen gefressen, und deshalb tun ihm Leute wie Ballin, Rathenau, Fürstenberg, Friedländer und ähnliche ‘neue Männer’ nach allen Richtungen schöne.”

1916 wurde das Geschäftshaus Unter den Linden 8 durch Otto Bartning umgebaut, der auch für Robert Friedlaender-Prechtl tätig war.

1911 war Fritz von Friedlaender-Fuld als Vorsitzender des Aufsichtsrates und aus der Firmentätigkeit ausgeschieden, nachdem er sich mit Carl Fürstenberg, dem Chef der Berliner Handelsbank und Mehrheitsaktionär der Oberschlesischen Kokswerke und Chemische Fabriken AG überworfen hatte.

Am 16. Juli 1917 starb  er auf Gut Lanke, im Alter von nur 59 Jahren an einer Krebserkrankung.

Ruinierte Grabanlage Friedlaender-Fuld auf dem
Ev. Jerusalems Friedhof in Berlin, Arch. Otto Bartning

Der Nachruf auf Fritz von Friedlaender-Fuld in der Vossischen Zeitung am 16. Juli 1917 – er lässt auf Robert Friedlaender-Prechtl als Autor schließen – zählt die Entwicklung des Unternehmens auf und beginnt:

Der junge industrielle Reichtum Oberschlesiens ist unter der Führung zweier eng zusammenarbeitender, aber doch recht verschiedener Gesellschaftsgruppen entstanden: der Grundherren und der Händler. Vor nicht allzu langer Zeit verlor Berlin mit dem Tode des alten Fürsten Guido von Donnersmarck den hervorragendsten Vertreter der oberschlesischen industriellen Grundherren. Mit Fritz von Friedlaender-Fuld, der heute nach schwerem Leiden in Lanke verschieden ist, verschwindet der hervorragendste Vertreter der oberschlesischen industriellen Händler.

1918 erscheint von Robert Friedlaender-Prechtl  ein ehrender Nachruf auf den Verstorbenen im Selbstverlag.

Das ideelle Vermächtnis des Unternehmers sollte das Schlesische Friedländer-Fuldsche-Kohlenforschungs-Institut in Breslau sein, das 1917 mit Hilfe einer Familienstiftung von 3 Millionen Mark gegründet wurde. Schwierig waren die Verhandlungen mit den Erbinnen, Mutter und Tochter, weil das neue Institut zwar zur Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft gehörte, deren Mitglied Friedlaender-Fuld gewesen war, aber – entgegen den KWG-Regeln – den Namen des Stifters tragen sollte. 1922 – in diesem Jahr erwarben die Kokswerke die Aktienmehrheit von Schering – wurde es umbenannt in “Kohlenforschungsinstitut der KWG (begründet von der Fritz von Friedländer-Fuld-Stiftung” (Lit. Rasch 1996). Später entfiel der Namenszusatz ganz.

1936 wurde das noch in Deutschland vorhandene Familienvermögen beschlagnahmt und als Vermögensverwalter diente der nach 1933 entlassene Minister der preußischen Regierung, Rechtsanwalt Dr. Walther Schreiber, 1953-1955 Nachfolger von Ernst Reuter als Regierender Bürgermeister von Berlin.

1950 wurden in Berlin Rückerstattungsanträge sowohl für das Vermögen der ehemaligen Firma Emanuel Friedlaender & Comp. wie auch für das Privatvermögen gestellt.

1891 heiratete Fritz Friedlaender  Milly Antonie Fuld (5. Jan. 1866 Zeist/Ütrecht – 28. Sept. 1943 Cannes, Frankreich), Tochter eines Amsterdamers Bankiers aus dem Haus Becker & Fuld, einer Ausgründung der Frankfurter Rothschild-Bank. Nach dem Tod von Fritz von Friedlaender-Fuld (1917) ging seine Witwe zurück in die Niederlande und erhielt 1921 wieder die niederländische Staatsbürgerschaft. 1939 wurde das Stadthaus am Pariser Platz von der Stadt Berlin gekauft und an den Generalinspekteur für Verkehrswesen (Organisation Todt) weiter gegeben, Einrichtung und Kunstgegenstände 1939 in die Niederlande überführt und dort bei der Firma De Gruyter & Co. gelagert. Nach der Besetzung der Niederlande 1941 konfiszierten die Nationalsozialisten sie für die Sammelverwaltung feindlicher Hausgeräte. Am 20. Oktober 1941, 27. Januar 1942, und 24. Februar 1942 wurden sie durch das Haager Auktionshaus VanMarle & Bignell versteigert.

Tochter Marie-Anne Friedlaender-Fuld (17. Jan. 1892 Berlin–30. Nov. 1973 Paris), auch Marianne oder „Baby“, wie sie sich selbst nannte, entsprach dem damals aufkommenden Typus einer modernen jungen Frau, die sich dank ihres Erbes als Sammlerin zeitgenössischer französischer Kunst, Schriftstellerin und Malerin sorgenfrei betätigen konnte.

Sie war dreimal verheiratet und hatte eine Tochter, Antoinette (Nina) von Kühlmann (1923), verh. Miness, und einen Sohn, Gilbert von Goldschmidt-Rothschild (26. April 1925–01. Jan. 2010):

1. Ehe 1914 mit dem englischen Adligen John Mitford (1885-1963) aus dem Haus Barone Redesdalle; die Ehe war noch im Mai des Jahres beendet und Ende 1914 für nichtig erklärt.

2. Ehe 1920-1923 mit dem Diplomaten und Unternehmer Richard von Kühlmann (1873-1948); geschieden am 13. April 1923 in München;

3. Ehe seit 1923 mit Rudolph von Goldschmidt-Rothschild (1881-1962) aus der Frankfurter Bankiersfamilie, Maler, geschieden;

Bereits vor dem 1. Weltkrieg waren Mutter und Tochter  häufig in Paris, man stieg im Hotel Ritz ab und seit den zwanziger Jahren besaßen sie eine Wohnung in Paris (33 Rue de la Faisanderie, Passy) und das Anwesen Vaisseau in Le Pradet, Südfrankreich.

1956 veröffentlichte sie unter dem Autorennamen Marianne Gilbert und dem Titel Le Tiroir entr’ouvert ihren Briefwechsel mit Rainer Maria Rilke aus der Zeit vom Dezember 1914 bis zum Oktober 1918 (Übersetzung von Marcel Brion), zwei Jahre später eine Textsammlung Le Bois de Boulogne und 1962 Un Musée sur la lune. Postface de Marcel Brion.

Die Briefe Rilkes an Marianne Mitford sind eingebettet in autobiografische Erzählungen aus der Zeit vor 1914 und nach 1918, in denen es um die schwierige Ich-Findung der jungen Frau geht. Einen breiten Raum nehmen darin die Schilderungen ihrer Emigration mit Tochter und Sohn ein, die im Juni 1940 über Spanien und Portugal nach Mexiko und in die USA führte.  1943 lautete ihre Adresse Beverly-Hills, 602 North Bedfort, Kalifornien. 

Ein ausführliches Kapitel widmete sie dem Erwerb des Gemäldes „L’Arlesienne“ (1888) von Vincent van Gogh, das sie unter abenteuerlichen Umständen in der Emigration mitgeführt hatte und das sie aus Anlass der Befreiung von Paris 1941 dem Staat vermachte und das heute im Musèe d’Orsay zu sehen ist.  1946 kehrte sie wieder nach Paris und Vaisseau in Le Pradet zurück.

Marie-Anne von Goldschmidt-Rothschild

Aus: Querschnitt 1929

Ihre Mutter Milly, die nicht emigrieren wollte, starb 1943 in Cannes.

Ein naher Beobachter in dieser Zeit war der spätere Schriftsteller Emil Ludwig (1881–1948), der 1904/05 „Privatsekretär“ seines Onkels Fritz Friedlaender war; Ludwigs Mutter war eine geborene Friedlaender. In seinem „Rückblick“ von 1931 schilderte Ludwig das Haus Friedlaender:

Es war die Glanzzeit des Hauses. Drüben am Pariser Platz stand das Palais, in dem Friedlaender, eben Generalkonsul der Niederlande geworden und übers Jahr den heißersehnten Adel erwartend, ein Zentrum der Gesellschaft aufbaute, wie es einem Kaufmann in Berlin mit soviel Glanz, nach so schnellem Aufstiege noch kaum gelungen war. Die echte Naivität dieses Mannes gehörte dazu, um die Niederlagen nicht zu merken, die ihm Hof und Adel, Gardeoffiziere und Diplomaten zuerst bereitet hatten, bevor sie den getauften Juden akzeptierten; es gehörte die Klugheit und der Stolz einer ihm überlegenen Frau dazu, die Dinge trotz allem ins gleiche zu richten.

Neben den geschäftlichen Angelegenheiten vermitteln die Erinnerungen der Bankiers Carl Fürstenberg (1850-1933) und seines Sohnes Hans Fürstenberg (*1890) auch ein intimes Bild der Familie Fritz von Friedlaender-Fuld:

„In jener entlegenen Zeit,“ schrieb Carl Fürstenberg 1931, „an die ich zurückdenke, war Fritz Friedlaender erst ein aufsteigender Stern. Ich konnte ihn damals zu meinem nächsten Freundeskreis zählen. Gegen Ende der achtziger Jahre war der junge oberschlesische Großkaufmann von Gleiwitz nach Berlin übergesiedelt. […] Jung, elegant, unternehmend und mit einem unbestreitbaren persönlichen Charme, wollte Friedlaender die Reichshauptstadt im Sturm erobern. Ich füge hinzu, daß er schon damals ein stattliches Vermögen besaß.
Einen ganz eigenen Zuschnitt hatte auch die Gastlichkeit auf Schloß Lanke, das Fritz von Friedlaender-Fuld gepachtet hatte. Dort gab es ein Landhausleben im englischen Stil. Es wurde nicht nur gejagt, geschwommen und Tennis gespielt, sondern man fuhr in Viererzügen und im Herbst wurden große Parforcejagden geritten. So wurde gerade Lanke, wo eine wirkliche ‘Grande dame’ die Gäste empfing, zum Mittelpunkt einer besonderen Geselligkeit.“

Sohn und Nachfolger Hans Fürstenberg war mit der fast gleichaltrigen Marianne von Friedlaender-Fuld aufgewachsen und der Verkehr der beiden Familien hörte auch nicht auf, als sich die Familienväter 1911 aus geschäftlichen Gründen entzweit hatten. In seinen Memoiren von 1965 schildert Hans Fürstenberg:

„Für mich und meine Schwester, die wir mit der einzigen Tochter des Hauses von Kindheit an auf du und du standen, zählte der Streit der Erwachsenen kaum. Ich maß ihm umso weniger Bedeutung zu, als merkwürdigerweise sogar Herr und Frau von Friedlaender nicht mehr miteinander sprachen. Herrlich servierte Mahlzeiten im prächtigen Speisezimmer am Pariser Platz in eisernem Schweigen des Ehepaares, nur unterbrochen durch gelegentliches Plaudern der Kinder oder der englischen Erzieherin, gehören zu meinen seltsamen Jugenderlebnissen, aber nicht zu den besten.
Daß die Tochter nach dem ersten Weltkrieg französische Staatsangehörige geworden war, ihr charmantes Haus hinter dem elterlichen Palais am Pariser Platz, ein Meisterwerk Alfred] Breslauers, wenig benutzte und hauptsächlich in dem Pariser Stadthaus oder auf dem Landsitz an der Riviera residierte, erleichterte die Dinge damals nicht
“ – nämlich die Geschäftsverhandlungen mit den Erbinnen. In den Briefen von Robert Friedlaender-Prechtl an Leopold Ziegler ist ebenfalls von den schwierigen Nachlassverhandlungen die Rede, die bis in die späten dreißiger Jahre dauerten.

Harry Graf Kessler kannte Marianne „Baby“ Friedlaender während ihrer Ehe mit Richard Kühlmann, wie aus seinen Tagebüchern hervorgeht. 

Fritz von Friedlaender-Fuld hatte eine Schwester, Anna Lehmann (13. Februar 1864–8. Dezember 1942 Theresienstadt). Für sie und ihre noch in Deutschland lebende Tochter Hanne Angel – die zweite Tochter Dora Höllering war 1936 nach London ausgewandert – hatte Robert Friedlaender-Prechtl 1941 versucht, die Emigration zu finanzieren, denn das Vermögen war gesperrt; den komplizierten Vorgang zu überblicken gehörte zu den Problemen des Nachlasspflegers von Robert Friedlaender-Prechtl, Dr.Hermann Schottky, Starnberg. Hanne Angel gelang noch 1941 die „Ausreise“ in die USA, aber durch ein „tragisches Verhängnis“ kam das Visum für ihre Mutter nicht an, sie kam mit Transport I/56 am 1. September 1942 nach Theresienstadt „und ist dort am 13. Dez. 43, betreut und umhegt von sorgenden Freundinnen, an ihrer Krankheit einen sanften Tod gestorben,“, so die Erinnerung einer Überlebenden. Im Theresienstädter Gedenkbuch ist als Todesdatum der 8. Dezember angegeben.

Wie Emil Ludwig stammte auch Ludwig Hamburger (1901-1970) aus der schlesischen Linie der Friedlaender; er konnte frühzeitig in die USA emigrieren, mit ihm stand Robert Friedlaender-Prechtl seit 1933 in einem umfangreichen, leider gesperrten Briefwechsel.

Rudolf Friedlaender, der am 29. Febr. 1876 geborene Bruder von Robert Friedlaender-Prechtl, lebte 1950 als Rentner in München. Sein Sohn Rolf nannte sich Prechtl und hatte drei Kinder; laut Nachlassakten wohnte er 1950 im Zuständigkeitsbereich des Amtsgerichtes Garmisch-Partenkirchen.

Siehe auch: Unternehmer & Ökonom; Quellen; Literatur

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