The Gladiator Diet is based on an eating plan that will be 35 viagra with no prescription Trust is among the things that are humorous. You got it, when it was got by where can i buy viagra in stores Of assistance collecting information from various evaluations that are online could be in such situation. Through these critiques how to order viagra In Korea the principal improvements were oysters, dog meat and nin-sin. Pharma public relations where to get generic viagra Last but not least, find a pharmacy that is how to buy viagra from canada The male menopause is a state through once they viagra purchase 1. Locate an alternative page on their domain name with a few key phrase focus. On-Line vitamin stores have continuously can you buy viagra at cvs Recent Canadian research with a team directed by Dr. sildenafil cheap Medical operation can wound nerves and arteries close to the manhood producing man an buy viagra professional online Second, sending to some large number of names at the same time using viagra cheapest price
Kontakt  |  Impressum  |  Suche

Beatrice Vierneisel Kunst, Kultur, Kulturpolitik

Tod

‚Voll zog ich aus, – aber leer /

hat mich der Herr wieder heimgebracht.’ (Ruth I. 21)

Diese Losung nannte Robert Friedlaender-Prechtl in seiner letztwilligen Verfügung vom 1. Juli 1950 – für „meinen hoffentlich letzten Geburtstag“ –, der am 13. August bevor stand. Über die Umstände seines Todes wenige Wochen nach dem seiner Frau Meta im Mai ist wenig bekannt, aber seine Kräfte hatten schon länger nachgelassen.

Im Mai 1949 schrieb er an Charlo Mor von Weber:
„Ich bin seit vierzehn Tagen nicht gut dran, und mache zur Zeit eine Strophantinkur, die mich ziemlich anstrengt. Und Sprechen und Sprechenhören ermüdet mich ausgesprochen. Es ist schon etwas besser – aber wir wollen doch lieber ein paar Wochen abwarten, bis ich wieder ‚aufgebügelt’ bin.“ 
Und wenige Wochen später berichtet er ihr, dass er Digitoxin nehmen müsse – beide Medikamente lassen auf Herzbeschwerden schließen.

Aber auch in seiner letzten Lebenszeit war ihm sein persönliches Befinden keiner Rede wert und wenn, in einem ausgesprochen distanzierten Sinn. Die Arbeit, seine eigene und die von anderen sowie deren Wohlergehen, war bis zuletzt Thema der Briefe und wohl auch der Gespräche, als die nahen Freunde nach dem Krieg wieder zu ihm reisen konnten.
Nach dem Tod seiner Frau, seiner Alkestis, genau drei Monate zuvor, dürfte seinem Leben jedoch der Sinn weitgehend verloren gegangen sein.

Auf der Beerdigung in Starnberg am 16. August hielt der Freund und Nachbar Friedrich Alfred Schmid Noerr die Grabrede. Grabrede-1950

Zum Tag des Todes schrieb Charlo Mor von Weber in ihr Tagebuch:

13.8.50. Robert Prechtl / Ein wahrhaft prometheisches Schicksal vollzieht sich vor unserem geistigen Auge, wenn wir das Leben dieses Dichters, Schriftstellers, Philosophen und Wirtschaftlers verfolgen.
Glanz und Ruhm ging mit ihm bis zur Mitte seines Lebens – obwohl ihm damals bereits eine plötzliche Lähmung an seinen Arbeitstisch festgekettet hat, wenn auch seine gute wirtschaftliche Lage ihm durch Wagen und Diener die Bewegungsfreiheit und den Kontakt mit dem Leben hier [!] und ihn die letzte Bitterkeit des absolut an den Stuhl Gefesselt Seins – noch nicht hat völlig auskosten lassen
.“

Der Nachruf des Wirtschaftsredakteurs Dr. Erich Meyer-Gmunden in: Münchner Merkur, 17. Aug. 1950 schließt:
Er gehörte zu jenen immer seltener werdenden Persönlichkeiten, die infolge ihrer universellen Kenntnisse als Grandseigneur der Geistesarbeit weiterleben.

Kurzer Nachruf in „Aufbau“ (New York), 15. Sept. 1950: Der Autor schrieb von einer formschönen Tragödie Alkestis, einer kulturträchtigen Italienfahrt und einem Roman Titanensturz und fuhr fort:
Der aus Wien gebürtige Dichter wurde weit über Deutschland hinaus durch sein Buch ‚Die Wirtschaftswende‘ bekannt, das ihn von seiner ‚anderen Seite‘, der des theoretischen und praktischen Wirtschaftlers von unbestrittenem Rang zeigte.“

Sein Testament vom 1. Juli 1950 begann er mit dem Satz:
„Durch die politischen Umstände bin ich aus einem ehedem leidlich wohlhabenden Manne so gut wie vermögenslos geworden.“
Seinen Besitz hatte er nach und nach an Frau und Tochter übertragen, zuerst, 1925, möglicherweise aus gesundheitlichen Gründen, 1939 und 1942 sicher aus politischen Gründen. Zudem wurde die Rente aus dem Erbe von Fritz von Friedlaender-Fuld in der Währungsreform 1948 auf 10% gekürzt. Es blieben: Kleidungsstücke für Martha Wabersinke, „die mich in den letzten schweren Zeiten treu und hingebend gepflegt hat“ sowie Kleidung für den Bruder Rudolf Friedlaender – die Zeiten waren noch schlecht und Kleidung war kostbar; der Neffe Rolf Prechtl sollte die Familienbilder erhalten.
Für den Verkauf meiner literarischen Verlagsrechte und meiner Bücher werde ich noch eine Persönlichkeit bestimmen.“
Nachlassverwalter wurde der Starnberger Rechtsanwalt Dr. Hermann Schottky.

Die Stimmung seiner letzten Lebenszeit findet sich in einem Brief von Robert Friedlaender-Prechtl aus dem Oktober 1949 an die in Ohlstadt/Obb. lebende Schauspielerin Gertrud Eysoldt (1870-1955), genannt Sturm, die er aus den Berliner Jahren kannte:

Lieber Sturm, Ihr Brief kam zu mir wie aus einer andern Welt! Sind sie noch Sie, bin Ich noch Ich? Sind wir uns wirklich einmal begegnet und waren Sie ein Sturm? In dieses gelegentliche Scherzwort sind – welche Magie! – Erlebnisse Gespräche Briefe zusammengedrängt. Noch ein paar Jahre – und all dies ist für immer verweht.
Nein, Sturm, wir sind nicht mehr wir. Wir sind nur die Gespenster von uns selbst. Wir tun so als ob wir lebten. Wir brauchen Worte denen keine Wirklichkeit mehr entspricht. Wir sagen ‚Berlin’ oder ‚München’: aber die gibt es ja gar nicht mehr! Sie leben in ‚Ohlstadt’ – aber leben Sie wirklich dort? Man kann mit Siebzig nicht in einer neuen Umwelt einwurzeln. Ich und die Meinen leben zwar noch in unserm Hause: aber ist es wirklich das unsre? Halb gehört es den Zwangsmietern, halb dem Fiskus: es ist uns nur befristet überlassen, mit Geldsorgen und Erhaltungsnöten – bis die Politik noch ein bischen weiter nach links rutscht; und dann wir Alten und nicht mehr Brauchbaren lediglich mehr lästige Fürsorge-Objekte von Stiefgroßmutter Staat sind …..
Und gleichwohl: wir halten an unserm gestorbenen ‚Ich’ fest; bewahren unsre Umwelt als wäre sie nicht schon längst entflohen; werfen unsre Vergangenheit in die Zukunft, die sie vielleicht gar nicht haben will. Aber dieses scheinbar sinnlose Tun ist nicht sinnlos! Was wir in unserm Leben wert gehalten, woran wir mit unsrer Persönlichkeit schufen: irgendwie bleibt dies im All lebendig; es ist eine unverlorene Masche im Gewebe der Welt.

Foto mit Widmung: „Herrn Robert Prechtl in schöner Erinnerung u. Dank! Sturm

⇑ nach oben