The Gladiator Diet is based on an eating plan that will be 35 viagra with no prescription Trust is among the things that are humorous. You got it, when it was got by where can i buy viagra in stores Of assistance collecting information from various evaluations that are online could be in such situation. Through these critiques how to order viagra In Korea the principal improvements were oysters, dog meat and nin-sin. Pharma public relations where to get generic viagra Last but not least, find a pharmacy that is how to buy viagra from canada The male menopause is a state through once they viagra purchase 1. Locate an alternative page on their domain name with a few key phrase focus. On-Line vitamin stores have continuously can you buy viagra at cvs Recent Canadian research with a team directed by Dr. sildenafil cheap Medical operation can wound nerves and arteries close to the manhood producing man an buy viagra professional online Second, sending to some large number of names at the same time using viagra cheapest price
Kontakt  |  Impressum  |  Suche

Beatrice Vierneisel Kunst, Kultur, Kulturpolitik

Kunstdokumentation

 

Kurt Hager & Alfred Kurella

Harald Metzkes 1957

Gerhard Altenburg 1951

Buchtitel 1996

Kunstdokumentation SBZ/DDR 1945-1990. Aufsätze, Berichte, Materialien

Hrsg. Günter Feist, Eckhart Gillen, Beatrice Vierneisel. Köln 1996

Autoren:
Barbara Barsch, Eugen Blume, Hildtrud Ebert, Ursula Feist, Bruno Flierl, Thomas Flierl, Hubertus Gaßner, Simone Hain, Dieter Hoffmann, Andreas Hüneke, Fritz Jacobi, Michael Krejsa, Detlef Krell, Detlev Lücke, Bärbel Mann, Hauke Reich, Angelika Reimer, Anke Scharnhorst, Andreas Schätzke, Gudrun Schmidt, Martin Schönfeld, Ilona Schulz, Henry Schumann, Jürgen Schweinebraden, Hans Georg Sehrt, Jens Semrau, Paul Thiel, Karin & Rüdiger Thomas, AutorenPetra Uhlmann, Sabine Wolf, Ursel Wolff & die Herausgeber.

Aus der Einleitung der Herausgeber:
Unser Versuch zielt zuerst einmal auf den Abbau festgefahrener Klischees von einer so genannten Staatskunst, die allein die Kunst in der DDR ausgemacht hätte, einer quasi monolithischen Staatsgestalt der DDR. Unser Interesse richtet sich auf die Differenzierung, auf Sichtbarmachung und Entfaltung der komplizierten Kunstprozesse in der Gemengelage zwischen den von den Parteigremien formulierten kunstpolitischen Richtlinien, deren jeweiliger Umsetzung und Interpretation durch die staatlichen Kunstinstitutionen und dem Eigensinn der einzelnen Künstlerpersönlichkeiten, die trotz aller Einreden ihrem inneren Auftrag folgten.“

Bildende Kunst

Wechselbäder einer Verbandszeitschrift: Die Bildende Kunst

In: Simone Barck, Martina Langermann, Siegfried Lokatis (Hg.): Zwischen „Mosaik“ und „Einheit“. Zeitschriften in der DDR. Berlin 1999

Ein Versuch, das Auftragswesen der DDR auf dem Gebiet der bildenden Kunst zu erhellen

In: Volks Eigene Bilder. Kunstbesitz der Parteien und Massen-organisationen der DDR. Hrsg. vom Dokumentationszentrum der DDR. Berlin 1999


Siehe: Auftragswesen 1999

Helden auf Zeit.

Porträts aus dem Kunstarchiv Beeskow. Hg. Simone Tippach-Schneider

Wer sich die Mühe macht und den Blick auf das einzelne Kunstwerk und seinen Urheber lenkt, der erfährt etwas über die Instrumente der Kunst, über schöpferische Untersuchungen der eigenen Mittel, über die Wirklichkeit der Kunst und die Fähigkeit oder Unfähigkeit zum Neuvollzug. Für die einen Künstler waren dabei die äußeren Umstände in der DDR ideal, für die anderen bedeutete das gesellschaftliche System das Ende ihrer Kunst, weil die Vielfalt der künstlerischen Veränderungs- und Überschreitungsmöglichkeiten in der Kunstpolitik und -praxis reglementiert wurde.

Aus dem Katalog der Ausstellung in Beeskow, Berlin u.a., 2009ff, S. 13

(more…)

Manfred Kastner

Der junge Manfred Kastner

Gemaelde 1978

Galerie am Boulevard, Rostock 1981

Im Atelier 1983

Der Stralsunder Maler Manfred Kastner

und der Bezirksverband bildender Künstler Rostock

in den siebziger Jahren

In: Zeitgeschichte Regional, 2004, Heft 2

MANFRED KASTNER

Manfred Kastner, Maler und Grafiker

Künstlername „Beerkast“

5. April 1943 Gießhübel, Kr. Grulin (Olesnice, Nordböhmen) – 3. Juni 1988 Rügen (Mecklenburg-Vorpommern);

Vater Rundfunkmechaniker, gest. 1943; Familie kam Sept. 1945 nach Stralsund;

1949 Einschulung, Besuch einer 10-klassigen Schule;

1958-61 Lehre als Dreher auf der Volkswerft Stralsund; Beschäftigung mit Zoologie, Ornithologie, Naturfotografie;

Bis Okt. 1962 in der Produktion der Volkswerft tätig; seit 1960 intensive Auseinandersetzung mit Malerei;

Okt. 1962 – Nov. 1970 Präparator für Zoologie am Meereskundlichen Museum Stralsund; beginnt mit Selbststudium im Malen; Hans Grundig und Caspar David Friedrich werden seine wichtigsten Vorbilder; lernt 1965 Werke von Dali, Chirico und Magritte kennen; Helmut Materna öffnet ihm in Halle die Druckwerkstatt der Hochschule, Drucker ist Gerhard Günther;

Nov. 1963 GI Möwe der Staatssicherheit aus politischer Überzeugung, Linie: jugendliche „Kuttenträger“;

1966/67 Heirat mit Sylvia Kontny und Geburt der Tochter; die Familie wird in die Wohnung von Alfred Röhner, damals Sänger am Theater und später Sammler seiner Werke, eingewiesen (Stralsund, Mönchstr. 29);

1969 Staatsexamen als Präparator; Bewerbung an der Fachschule für angewandte Kunst Heiligendamm abgelehnt;

5. Nov. 1970 schriftliche Entpflichtung seiner IM-Tätigkeit;

1. Dez. 1970- Dez. 1973 Bühnentechniker am Theater Stralsund, Direktor ist Mathias Otto, Bühnenbildner, Maler, Restaurator;

1972 besucht Festival der polnischen Malerei in Stettin – begeistert;

13. März 1973 die MfS Kreisdienststelle Stralsund, legt eine operative Vorlauf-Akte „Kunstmaler an, betr. §§ 100, 106, 107 StGB;

Jan. 1974 freischaffender Restaurator und Maler; Antrag auf Steuernummer beim Rat des Bezirks Rostock, Abt. Kultur;

1974 erster (formloser) Antrag auf Aufnahme im Verband Bildender Künstler (VBK)-Rostock;

1974 in Dresden Besuch der großen Caspar-David-Friedrich-Ausst; parallel dazu Mattheuer-Ausstellung; sieht in Halle in einer Privatsammlung erstmals Max-Ernst-Originale;

Febr. 1975 an eine Freundin in Paris:

Ich selber bin hier unheimlich im Schaffen. Ich bin nun mitten in Vorbereitungen für verschiedene Ausstellungen, die alle so ziemlich hintereinander ablaufen werden. […] Im Augenblick ist hier eine kleine Lockerung zu verspüren, so dass meine Bilder auch in öffentlichen Galerien zu sehen sein können. Aber man weiss nie, wie lange dies anhält. Und da ich ja keine Kompromisse machen kann, bin ich gespannt auf die Reaktionen, die sich dann einstellen werden. Neben meinen Aquarellen bin ich wieder bei grösseren Oelbildern gelandet und mach nun auch noch Radierungen, bzw. experimentiere damit herum. Wenn ich Zeit hätte, würde ich mich zu gern auch noch mit anderen grafischen Techniken befassen. Und neben diesem ganzen male ich dann noch an kleineren Formaten mit Acrylfarben, die mir in ihrer eigenartigen Substanz sehr entgegen kommen. Und da leide ich leider immer noch an akuten Farbenmangel.

20. Sept. 1975 erneute Bewerbung beim VBK-Rostock, im Dez. Vorstellung seiner Arbeiten, einstimmig abgelehnt, dort soll ihn allerdings auch keiner gekannt haben, Tom Beyer habe sich überfahren gefühlt; Bürgen sind Otto Möhwald, Halle, Thomas Ranft, Karl-Marx-Stadt und der Schweriner Restaurator und Fachmann für Maltechnik Johannes Voss;

Am 22. Dez. mahnt Kastner die schriftliche Begründung der Ablehnung an, die erst am 5. März 1976 eintrifft; dort heißt es: “Die vorgelegten Arbeiten zeigen keinerlei Beziehung zur Gesellschaft. Gravierend ist die Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit, Trostlosigkeit. Es ist eine ausgedachte Einsamkeit – hier wird sie zur geistigen Konzeption.

Jan. 1976: neue Wohnadresse Julius-Fucik-Straße (Knieper Neubaugebiet); Werkstattadresse Frankenstr. 34;

IMV Oskar der MfS-Bezirksverwaltung Halle/Abt. II wird für Kastner in Anspruch genommen und wichtigster IM, zugleich wichtigster Sammler und Kenner der Arbeiten Kastners;

24. März 1976 erscheint in der Westfälischen Rundschau ein Artikel von Peter Nöldechen, akkreditierter Journalist, der die VBK-Ablehnung öffentlich macht;

26. März 1976 erfolgreiche und gut besuchte erste Ausstellung in Berlin-Pankow, Kreiskulturhaus, organisiert u.a. von Viola Sandberg, eröffnet von Rudolf Kunze; RIAS-Bericht am 29. März 1976; die (Ost-)Berliner Zeitung bringt am 9. April eine positive Besprechung von Horst-Jörg Ludwig:

Es ist denkbar, daß das Bühnenhafte mancher Bilder mit den Aufgaben am Theater zusammenhängt, es wäre aber wohl ein Irrtum anzunehmen, ihr Sinn erfülle sich in Bühnen-Reminiszenzen. Jene leeren, verfallenden ‚Bahnhöfe‘, die Kastner malt, haben ihren Gegenpol in Leuchttürmen als Gleichnissen für die ‚Conditio Humaine‘ (Bildtitel, 1975), die Bedingung des Menschlichen, als Wegweiser, Richtpunkte. In dieser Bildform drückt sich Kastners Realitätsverständnis aus; er vermeidet Abschilderei und stellt den Anspruch, Sehgewohnheiten zu erweitern. Die polare Bezüglichkeit mancher Bilder verbindet geometrische Strenge mit dem Einsatz von Symbolen. Das Ei als Grundform […], als Urform, Sinnbild des Ursprünglichen, Anfänglichen, auch als Sinnbild des Genusses. Die Bildstrukturen Kastners lassen seine Beschäftigung mit der Kunst unseres Jahrhunderts, beispielsweise Chirico und Ernst, aber auch mit der Malerei Caspar David Friedrichs erkennen.“

Am 9. April 1976 findet ein Ausstellungs-Gespräch mit Kastner mit ca. 100 Besuchern statt, auch aus Westberlin; die Verbandsablehnung ist dabei Gesprächsthema; Herbert Sandberg empfiehlt ihm, beim Zentralvorstand des VBK Einspruch zu erheben. Ein IM des MfS berichtet von dieser Veranstaltung:

Sandberg “gab anhand historischer Beweise dem KASTNER zu verstehen, daß seine Bezugnahme auf das Vorbild C.D. Friedrich unrichtig sei, denn Friedrich hatte mit seinen Werken ein anderes Anliegen auszudrücken versucht. Prof. SANDBERG warf KASTNER vor, daß seine Werke vom Inhalt her leicht kopflastig sind – d.h. sie fassen zu viele Gedanken des Malers in sich zusammen (Symbole, Zeichen). Der Betrachter ist verwirrt von der Vielzahl der Symbole und es fällt äußerst schwer, den Inhalt zu interpretieren, da die Komposition jeweils vielfältige Interpretationsmöglichkeiten zuläßt.

20. Mai 1976 beschließt das MfS, Kreis Stralsund, den Operativen Vorgang (OV) Kunstmaler;

3. Juni 1976: im Zentralvorstand des VBK-DDR unter Leitung von Willi Sitte fällt die Entscheidung für die Aufnahme von Kastner in den Verband (Kandidat);

16./17. Juni 1976: in Berlin findet auf der 8. ZV-Tagung eine ausgedehnte Diskussion zu Kastner statt;

1. Okt. 1977: Eröffnung der VIII. Dresdner Kunstausstellung, an der Kastner teilnimmt; ausgestellt ist das Gemälde Landschaft am Kanal, 1976;

Febr. 1978 Reise nach Polen; 7.-14. März 1978 Reise nach Hamburg;

3. Aug. 1978: im Neuen Deutschland erscheint ein Artikel von Horst Kolodziej (VBK-Sekretär) zum bevorstehenden Kongress mit einem Plädoyer für die jungen Künstler;

1. Sept. 1978: Hauskauf in Stralsund, Bergener Str.; beteiligt an der Ausstellung Poesie und Alltag in der Kunsthalle Rostock;

26. Aug.-30. Sept. 1978: 2. Einzelausstellung in Strausberg, Franz-Mehring-Klub;

Nov. 1978: Freitod des Malers Axel Krüger, der nach seinem Dresdner Studium nach Stralsund delegiert wurde und dort nicht zurecht kam; Kastner versucht vergeblich, die Missstände an die Oeffentlichkeit zu bringen; zum Gedenken entsteht die Grafik „Conditio humaine“;

März 1979 Ausst. in Rostock zusammen mit Peter Sylvester; die Grafik Conditio Humaine wird abgehängt;

4. April 1979 Beratung der SED-Kreisleitung (1. Sekr. Günter Rosenfeld) mit Stralsunder Künstlern: Kastner arbeitet an dem dreiteiligen Werk Die Erde im Aufbruch;

28. April – 22. Mai 1979: Leipzig, Galerie Schulz, 69. Verkaufsausstellung zusammen mit Otto Niemeyer-Holstein; Galeriegespräch am 11. Mai;

Mai/Juni 1979 Beteiligung an der 6. Bezirkskunstausstellung Rostock; weitere Ausstellungen;

August 1979: lehnt Auftrag der Volkswerft Stralsund für ein Wandbild im Konferenzzimmer ab;

Hans-Joachim Zeidler, Galerie November, Westberlin, nimmt Kontakt mit Kastner auf und plant eine Ausstellung;

4. Okt. 1979 Aufnahme als Mitglied im VBK-Rostock;

1980: Triptychon Weg des Lebens in Arbeit; Auftrag für Giebelwand in Wismar; beteiligt an „100 beste DDR-Grafiker“ mit dem Offsetlitho Der Garten des Minotaurus; Museumsankäufe in Cottbus und Frankfurt/Oder;

Sommer 1980: Ausstellung in Ahrenshoop, Heringsdorf, Greifswald;

Der Begriff  metaphorischer Realismus wird für Kastners Arbeiten eingeführt;

1981 im Juni Kauf eines Sommerhauses in Poseritz, Ortsteil Datzow (Rügen), im Nov. 1982 bietet er es schon wieder zum Verkauf an;

1981: in Vorbereitung der IX. Dresdner Kunstausstellung 1982/83 erhält Kastner vom Rat des Bezirks Rostock das Auftragsthema Kernenergie für den Frieden und nicht für den Krieg, ist dann aber mit anderen Werken in Dresden vertreten;

10. Nov. – 3. Dez. 1981 Ausstellung in der Galerie am Boulevard, Kröpeliner Str. 60 (Staatlicher Kunsthandel Rostock), mit 15 Gemälden und 30 Farblithos; Ateliergespräch am 20. November 1981;

18. Dez. 1981 – 14. Jan. 1982: Ausstellung in Dresden, Galerie Mitte, Fetscherplatz 7, am 14. Januar 1982 hält Kastner einen Vortrag über Surrealistische Malerei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts;

Sächsische Neueste Nachrichten, Dresden, 21.1.82, Arnold Orlik:

Mit einer dem Manierismus erwachsenen Akkuratesse gibt der Künstler vor der Kulisse architektonischer Vergangenheit Zustandsschilderungen einer den Menschen ängstigenden Welt. Als kritische Signalbilder pointieren sie zwar eine sich im Bewußtsein etablierende Fiktion von Harmonie als trügerisch ästhetischen Schein, lassen aber realen Sinn künstlerischen Gegenwartsgewissens vermissen. […] Inmitten einer fast schattenlosen Topographie herrscht schleichende Auszehrung, Zerbröckelung und Verfall. Ueber der Welt menschlicher Herkunft schwebt ein unausgesprochenes Unheil, der Mensch selbst ist ausquartiert und vertrieben. […] Was seine Bilder beklagen: Sterilität und Kälte, dokumentieren sie gleichzeitig. Grotesk und bizarr als exotisches Schauspiel der Gefühlsstille erstarren seine Bilder zu privaten Kunstobjekten, die, um bestehen zu können, diese Kälte nötig zu haben scheinen. […] Bei aller artifiziellen Feinmalerei, die als exzentrische Variante durch die künstlerische Selbständigkeit Kastners noch ihren Reiz behalten mag, läßt es sich nicht von der Hand weisen, daß gerade sie es ist, die für den Mangel an Substanz herhalten muß. Die Tatsache jedoch, daß Kastner in keinem Bild für die von ihm gemalte zerschlissene Welt Partei ergreift, läßt seine Kunst als geistigen Entschluß künstlerischen Widerspruchs gegen Verfall, Sterilität und Kälte und nicht als Botschaft künstlerischer Hoffnungslosigkeit und Resignation erscheinen.

13. Juni -18. Juli 1982 Ausstellung im Kulturhistorischen Museum, Stralsund; die Kulturchefin des Rates der Stadt hängt zwei Arbeiten ab;

1982 Auftragsbild MS Vockerode für das Kombinat Seeverkehr und Hafenwirtschaft; Verbleib unbekannt;

Sommer 1983: Einzelausstellungen in Zinnowitz und Schloss Bernburg;

1984: Umzug nach  Juliusruh/Rügen, Ringstraße 16;

August 1984: Einzelausstellung im Museum Schloß Moritzburg, Zeitz; Farbgrafik und Bildwerke aus Sand- und Kalkstein;

Aus dem Faltblatt zur Ausstellung:

Mein Grundthema in der Malerei ist die Architektur in der Landschaft. Meist sind es Hafensituationen, Bahnhöfe oder Speicher. Das liegt wohl auch daran, daß in meiner Heimatstadt Stralsund die Architektur, besonders die gotische, eine überragende Rolle spielt. Von ferne schon sieht man die gewaltigen Bauwerke aufragen. Besonders wenn man sich auf dem Wasserwege nähert, ist es ein überwältigender Anblick. Es ist also kein Wunder, wenn die Architektur in meinen Arbeiten dominiert, steht sie doch als Zeichen menschlicher Selbstbehauptung und Größe. Gerade in der ebenen norddeutschen Landschaft, auch vom Meer aus gesehen, ist diese Architektur ein Wegweiser, ein Seh-Zeichen. Diese norddeutsche Landschaft ist nicht sehr lieblich, gerade in den dunklen Jahreszeiten ist diese Landschaft recht herb. Aber das Licht, wenn es über diesem Land ausgebreitet ist, ist von einer Klarheit, daß es fast die Augen blendet und von solch einer Fülle und Reinheit der Farbe, daß ich die Schönheiten meiner Heimat immer wieder von neuem bewundern kann. Die Verbindung von noch sehr ursprünglicher Landschaft mit dem reinen Licht des Nordens und den hochragenden Architekturen ist eine der Grundlagen meiner Inspiration.

Nov. 1984: Beteiligung an der 7. Bezirkskunstausstellung Rostock;

Jan. 1985: MfS schließt die Opfer-Akte Kunstmale; Einzelausstellung in der Galerie im Alten Museum, Berlin;

16. März – 24. April 1988: Einzelausstellung in der Kunsthalle Rostock;

Neue Zeit, 14. April 1988: Peter Gerds: „Eine Ausstellung, die den Besucher herausfordert durch Verunsicherung, die Fragen stellt und Antworten nicht parat hält. Es sind ganz einfach Rätsel zu lösen.

Ostsee-Zeitung, 16./17. April 1988: Angela Hofmann:

Manfred Kastners Architekturdarstellungen sind keine einfachen Abbilder von Realität, keine Wiederspiegelungen konkreter Gebäude oder städtebaulicher Situationen. Zwar bilden Hafen- und Fabrikanlagen, Speicher, Mietskasernen, Giebel und Brandmauern, Bahnhöfe und Brücken die unmittelbare Anregung für seine Bilder, aber durch die Herauslösung aus ihrem raum-zeitlichen Zusammenhang erscheinen die vertrauten Gegenstände fremd und unnahbar. Der Zugang zu dieser Welt wird uns nicht leichtgemacht. Eine unterkühlte Sachlichkeit und verfremdende Distanz läßt die emotionale Identifikation mit dem Dargestellten auf den ersten Blick nicht zu. Durch die Verschmelzung realistischer und surrealistischer Elemente, durch eigenartige perspektivische Verschiebungen und phantastische Beleuchtungseffekte wird eine Welt geschildert, die uns verunsichert und erschrecken läßt, aber gleichzeitig auf suggestive Weise eine sonderbare magische Pösie verbreitet. Ein statisch festgefügter Bildaufbau […] gliedert auch den Menschen ein, als ein Ding wie jedes andere, vereinsamt und vereinzelt und sich selbst fremd geworden.

3. Juni 1988 tödlicher Autounfall bei Juliusruh;

Heute gibt es einen Manfred-Kastner-Weg in Stralsund-Triebsees.

Verwendete Archivbestände: Bundesarchiv Berlin; Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Berlin; Die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehem. DDR; Archiv der Hansestadt Stralsund.